Der Ötzi vom Gallin

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Heimatgeschichtliches aus Potsdam-Mittelmark: Das Skelett mit dem dichten Wurzelfilz und wie fromme Schweizer Kolonisten nach Wildpark-West kamen

Von Ariane Mohl

Auch der Gallin hatte einmal einen Ötzi. 1937 hatten Arbeiter bei Grabungen für die neue Luftkriegsschule Wildpark (heute: Henning-von-Tresckow-Kaserne) zwischen dem Werderschen Damm und dem Großen Entenfang-Berg, wenige Kilometer von Potsdam entfernt, ein menschliches Skelett gefunden. „Die Knochen des Skeletts sind hell bis dunkelbraun-fleckig, teilweise von einem dichten Wurzelfilz überzogen“, hielt Richard Hoffmann, der langjährige Leiter des Museums Potsdam, in seinem Bericht fest. Das Eisenstück, das man damals neben den sterblichen Überresten gefunden hatte, ließ Hoffmann vermuten, dass der Mann im Mittelalter gelebt haben musste. Was mit dem Skelett weiter passierte, verraten Marianna von Klinski­Wetzel und Gerhard Mieth, die Autoren des kürzlich erschienenen Buches „Wildpark-West a. d. Havel. Die Geschichte der Wiese Gallin“ nicht.

[...] Mit Akribie schildern die Autoren, warum Kurfürst Friedrich Wilhelm einst alles daran gesetzt hat, Bauern aus der Schweiz in Brandenburg anzusiedeln. Mieth und von Klinski-Wetzel erzählen anschaulich, mit welchen Schwierigkeiten die frommen Kolonisten aus dem Alpenland in ihrer neuen Heimat zu kämpfen hatten. Der karge märkische Boden, marode Deiche, ein unzureichendes Entwässerungssystem und ständige Überschwemmungen machten den Schweizer Auswanderern das Leben im Golmer Bruch zur Hölle.

Regelrecht spannend liest sich das Kapitel über die ersten Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Autoren, die beide in Wildpark-West aufgewachsen sind, konnten hier auf Erinnerungen von Zeitzeugen zurückgreifen, die den Einmarsch der Roten Armee miterlebt haben.

[…] Es sind packende Textstellen wie diese, die das Buch auch für all jene lesenswert machen, die nicht in Wildpark-West, heute Gemeindeteil von Schwielowsee, verwurzelt sind.

Info: Marianna von Klinski-Wetzel/Gerhard Mieth: Wildpark-West a.d. Havel. Die Geschichte der Wiese Gallin, Selbstverlag, 565 Seiten, 160 Abbildungen, 34,80 Euro.

Zitate aus dem Artikel in: Märkische Allgemeine Zeitung vom 23. Februar 2008


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